Dies ist die Fortsetzung von dem Weinuntersetzer-Blogpost, wo die Herstellung von zwei Weinglasuntersetzern aus Leder gezeigt wurde. Ein Jahr später sollte ein passender Untersetzer für die Weinflasche hinzukommen.
Alles beginnt mit einem Plan:
… in einem beliebten Bildbearbeitungsprogramm. Es wurden Bilder von einem Römer Weinglas (oft auch als Schoppen bezeichnet), Weinreben und Weinblätter auf verschiedene Ebenen im Programm gelegt. Nun wurde rotiert, gestretcht, verformt und an die passende Stellen gerückt, mit folgendem Ergebnis:
Es geht los:
Das Bild wurde mittels einem Tablet auf ein Transferpapier übertragen. Eine Touchscreen-Lock App verhindert, dass das Bild dabei “wegrutscht”.
Fertig übertragen auf das Transferpapier.
Mit einem Stylus mit Kugelspitze wurde das Motiv auf ein zuvor angefeuchtetes Stück Leder übertragen. Leicht andrücken genügt völlig.
Mit dem Swivelknive wurden die Konturen in das Leder geschnitten.
Die kleinen Strukturen und Kurven erfordern ein hohes Maß an Ruhe und Konzentration.
Mit div. Struktur-Bevelern und -Backgroundern wurden das Motiv hervorgehoben. Diesmal wurde der gesamte Hintergrund punziert.
Nach dem Punzieren vom Rand mit einem “Camouflage” Punziereisen wurde die harte Kante entgratet.
Nach dem Glätten der Kante mit Edge-Kote (brauen) wurde der Untersetzer mit Antique-Finish (dunkelbraun) bestrichen.
Nach 1-2 Minuten wurde das Finish wieder abgezogen…
… woraufhin es in den Vertiefungen verbleibt. Dies gibt dem Motiv mehr Tiefe.
Tipp: Vor dem Finish sollten 1 oder 2 Schichten transparentes Tan-Kote aufgetragen werden, um die Poren des Leders zu versiegeln.
Abschließend kommt noch eine Schicht Tan-Kote und mehrere Schichten Resolene drauf. Dadurch lässt sich auch ein eventueller Tropfen Rotwein wieder sauber abwischen.
Prost!
Nachtrag: Es geht in die “Serienfertigung”…
Der hell-dunkel Effekt kommt noch besser, wenn die erhabenen Stellen mit Tan-Kote bestrichen werden, bevor das Antique-Finish aufgebracht wird. Tan-Kote gut trocknen lassen!