Die Kinder interessieren sich mehr und mehr fürs Bogenschießen und brauchen passende Ziele. Naturgemäß sind Zielscheiben, die der Papa irgendwo hinstellt, langweilig. Dazu muss gesagt werden, dass wir natürlich nur Pfeile mit stumpfer Gummispitze haben, alles andere wäre zu gefährlich.
Aber was nimmt man als perfektes, ethisch korrektes Ziel? Tiere? Nein, wir wollen nicht das Schießen auf Tiere gutheißen, dann brauchen wir uns nicht wundern wenn sie bald auch auf lebendige Tiere (Tauben, etc.) schießen. Zombies? Nein, viel zu menschenähnlich, die Kinder würden bald nur mehr Kopfschüsse üben.
Wir haben uns gedacht, Kinderfilme müssten doch das gleiche Problem haben. Was für Wesen nimmt man als Böse, die von den Helden in großer Zahl und ohne moralische Bedenken massakriert werden können? Wir kamen dann auf LEGO NEXO KNIGHTS und die dazugehörige TV-Serie. Dort werden alle Monster von einem Buch aus böser Energie erschaffen, werden sie von den Helden besiegt, liegen sie nicht blutüberströmt und zerstückelt am Schlachtfeld herum, sondern lösen sich in eine Wolke auf, die wieder zurück in das Buch strömt. Perfekt.
Das süßeste, irrste und passendste Monster als Bogenschieß-Ziel ist meiner Meinung nach der Wusel (“Scurrier” auf Englisch). Für Profis, die Lego Minifigur hat die Nummer 70315.
Wahl der Bau-Methode
Zuerst wollte ich das Monster als richtiges 3D-Ziel aus Schaumstoff fertigen. Bei YouTube gibt es einige Videos die das genau zeigen. Dabei werden mehrere Platten von Ethafoam-Schaumstoff mit Heißkleber aneinander geklebt. Da diese Platten aber sperrig und schwer sind, ist die Bestellung im Internet eher teuer.
Aus diesem Grund habe ich mich für die einfachere 2D-Variante entschieden: Ich bemale eine Holzplatte.
Umsetzung
Aus dem Baumarkt habe ich mir eine 28mm dicke Holzplatte besorgt. Diese Dicke sollte es schon sein, damit sich das Holz nicht verzieht und nicht gleich beim ersten Treffer (mit Gummispitze) bricht.
Danach hab ich mir ein passendes Foto von dem kleinen Wicht ausgedruckt und maßstabsgetreu auf das Holz übertragen (Faktor 3,5 übrigens). Beim anschließenden Aussägen mit der Stichsäge habe ich wieder etwas gelernt: Wenn man enge Kurvenradien sägen will, braucht man schmälere Sägeblätter 🙂 Hier das Ergebnis:
Der nächste Schritt war ein Besuch im Farbenfachhandel: Dort bekam ich verschiedene Acrylfarben und anderes Zubehör. Zuerst wurde die Holzplatte einfach mit dem Farbroller komplett rot angemalt. Erst die Schattierungen und Glanz-Effekte machen das Bild plastisch, dafür habe ich die rote Farbe mit Schwarz bzw. Weiß gemischt. Hier das Ergebnis:
Ich muss gestehen ich war selber vom Effekt überrascht, der aber erst mit den weißen Glanz-Streifen richtig wirkt. Und, es muss dazu gesagt werden, auf Fotos wirkt es noch um einiges plastischer als wenn man davor steht. Als nächstes sind die Augen und der Mund dran:
Update 4.März: Jetzt haben wir auch Pupillen, einen Bauchnabel und die anderen schwarzen Flecken. Wie bei jeder Änderung brauch ich selber auch ein bissche Zeit, um mich daran zu gewöhnen 🙂
Ehrlich gesagt, ohne Pupillen sah er noch viel zu lieb aus. Jetzt hat er schon ein wenig den bösen, irren Blick. Das letzte fehlende Detail sind die kaputten Zähne, die werden ihn erst so richtig fürchterlich machen!
Update 22.Juli: Es hat ein wenig gedauert, aber schließlich konnte ich die Mund-Partie fertig malen. Mit dem Malen bin ich jetzt fertig, jetzt fehlt nur noch ein Klarsichtlack der die Oberfläche schützen und wasserfest machen soll. Ich habe nur ein wenig Bedenken dass die Oberfläche damit zu glänzend wird, deswegen möchte ich den Lack zuerst an einem anderen Stück Holz ausprobieren.
Sehr genial, der plastische Effekt bei dem 2D Modell ist wirklich cool. Gut gelungen!!!
Danke, ist aber noch nicht fertig 🙂